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Impressionen von der Ausstellung - Videos
Die Herbstausstellung 2021 im Kulturort Höfli 7 hat unter dem Eindruck der Corona-Pandemie den Titel "Chaos & Zuversicht".
Freitag, 10. September (Vernissage) bis Samstag, 25. September (Finissage).
Öffnungszeiten: Freitag 17-22, Samstag 14-22, Sonntag 11-18 Uhr. Museumsnacht Samstag, 18. September bis 24 Uhr. Besichtigung unter der Woche nach Vereinbarung.
Eintritt zu Ausstellung und Veranstaltungen frei – Kollekte.
Vernissage Freitag 10. September und Samstag, 11. September: Jazz-Duo Raske Bossart (Beat Bossart, Trompete / Flügelhorn und Stefan Raske, Piano) in der "Musikmeile in der Scheune": https://raskebossart.ch
Musikalische Matinées am Sonntag, 12. September 11:30 Uhr (Gérard Plouze: Chansons) und 19. September 11:30 und 13 Uhr (Trio Aman Aman).
Samstag, 25. September Finissage mit Haiku-Lesung Katka Räber-Schneider (19 Uhr).
Sonntag, 26. September interne Veranstaltung des Zonta-Club Schaffhausen.
Durchführung nach aktuellen Corona-Regeln. Maskenpflicht in Innenräumen.
An der Museumsnacht Zertifikatspflicht gemäss behördlichen Vorgaben.
Die Ausstellung 2020 hatte das Glück, trotz Absage der Museumsnacht in ein Zeitfenster der Corona-Einschränkungen zu fallen. Gegen 300 Personen besichtigen die Ausstellung. Nun, da die Fallzahlen sinken und die Impfrate steigt, können wir nach dem Corona-Chaos die Zuversicht haben, dass vieles wieder in normalen, geordneten Bahnen verlaufen und die Herbstausstellung 2021 stattfinden kann.
Chaos & Zuversicht: Die Künstlerinnen und Künstler waren in der Corona-Zeit von ihrem Publikum abgeschnitten. Ausstellungen, Konzerte, Theater, kulturelle Begegnungen konnten nur noch virtuell stattfinden. Nun ist ein neuer, analoger Aufbruch möglich - und der Kulturort Höfli 7 will mit der Herbstausstellung und musikalischen Matinées dazu beitragen.
Wie immer wurden internationale, nationale und regionale Künstler:innen zur Ausstellung eingeladen, erstmals auch mit Beteiligung von Künstler:innen, die unterdessen im Kulturort Höfli 7 ihre Ateliers eingerichtet haben.
Als Schrift-Steller bezeichnet sich der Künstler Matthias Zurbrügg – und das ist er im wahrsten Sinne des Wortes. Er stellt Worte in riesigen Lettern in Landschaften, Friedhöfe, Parks und Gärten.
Matthias Zurbrügg: Zeit Los Lassen, Friedhof Hörnli, Basel, 2020
Die Worte treten in Wechselwirkung mit ihrer Umgebung und mit den Betrachterinnen und Betrachtern, und sie erhalten dabei einen neuen oder auch schärferen Sinn. Sehr beeindruckend waren die Installationen "Zeit Los Lassen" im parkähnlichen Friedhof Hörnli, Basel (2020). Im Jahr 2021 ist er an verschiedenen Orten in der Schweiz präsent - unter anderem im Garten des Kulturorts Höfli 7. Dieser ist nicht ganz so gross – wir sind gespannt, welche Worte er in diesen stellen wird.
Tagesschau über "Zeit Los Lassen", 28.04.2020
Schadaugarten Thun, bis 24. Oktober 2021
Skulpturenweg Aadorf, bis 24. Oktober 2021
Seit Sommer 2020 arbeitet die koreanische, in Basel lebende Künstlerin Hyun-Bi Gerhard-Choi im koreanischen Atelier der Cité Internationale des Arts in Paris. Da koreanische KünstlerInnen wegen der Pandemie nicht anreisen konnten, wurde ihr Aufenthalt bis in den Herbst 2021 verlängert. Im Kulturort Höfli 7 zeigt sie die in Paris entstandene Installation "Wishes". Diese wird anschliessend am Samstag, 2. Oktober an der "Nuit Blanche Paris 2021" - eine "Lange Nacht der Kunst" - ausgestellt. Informationen zur Ausstellung in Paris: www.unidivers.fr/event/hyun-bi-gerhard-choi-tennis-neuve-saint-pierre-paris-paris/
Hyun-Bi Gerhard-Choi: Installation "Wishes". Pappmaché, Wasser, Papier. 2020/21.
Die Künstlerin schreibt dazu: "Was man sich im Alltag wünscht, aufschreiben, zusammen falten und an einen Baumast hängen. Im Sitzen, vor einer mit Wasser gefüllten Schale wünschen. Sich etwas wünschen wenn Sternschnuppen fallen, ist vielen Leuten aus verschiedensten Kulturen gemeinsam."
Sie wolle diese gedachten, unsichtbaren Wünsche mit der Installation sichtbar machen, schreibt sie weiter, Wünsche von Nachbarn, Freunden, Bekannten, aus der Familie. So treiben diese Wünsche in handgeformten Pappmaché-Schalen und teilen sich dem Betrachter, der Betrachterin mit.
Ähnlich wie das Heimathaus-Projekt von Kathrin Stalder der Ausstellung 2020 ist diese Installation ein Symbol der Zuversicht: Dass sich die Menschen verstehen und über ihre Wünsche miteinander verbinden können.
An der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW, Basel, ausgebildet, arbeitet die Künstlerin in Basel und Blotzheim FR. Sie war Mitbegründerin der Galerie So Gung - Petit Palais, die in Basel von 2015 bis 2020 ein Begegnungsort zwischen östlicher und westlicher Kunst war.
Ebenfalls aus Korea stammt die Künstlerin Eunjin Kim. In Korea ausgebildet und seit einigen Jahren in der Schweiz lebend, interessiert sie sich sehr für die Kunst- und Schönheitsauffassung in der östlichen und westlichen Welt und die daraus resultierenden Spannungen und Kollisionen. Wie ändert sich die aesthetische Wahrnehmung und wie reflektiert dies die Werte der Schönheit?
Eunjin Kim: Camouflage colors, 2020, Acryl on Canvas, 100x200cm
Solchen Fragen geht Eunjin Kim in ihrer künstlerischen Arbeit nach, sei es auf Reisen (2019/2020 in Peru und Bolivien), sei es in der Corona-Isolation, deren Gefühlswelt sie im Doppelwerk "Spring nostalgia" Ausdruck gab: "After a while, spring came. Because of Virus, I couldn't fully greet spring. The outside was getting lighter. New leaves sprout and came into blossom. But the news from neighbor countries was darker and darker."
Eunjin Kim: Spring Nostalgia 1,2, 2020, Acryl and Ink on Paper, 50x70cm
Website: www.eunjinkim.com
Nach der Lehre als Eisenhändler, der Ausbildung an der Schule für Gestaltung Basel und dem Abschluss BFA Bachelor of Fine Arts an der School of the Art Institute in Chicago USA unterrichtete Pidi Zumstein Bildnerisches Gestalten am Gymnasium Liestal, und war ebenfalls Mitbegründer der Galerie So Gung in Basel. Seine Skizzenbücher, die ihn ein Leben lang begleiten, füllen Regale. Pidi Zumstein ist zurzeit an der Cité Internationale des Art in Paris tätig. Er zeigt Zeichnungen und Werke in Acryl und Aquarell.
Pidi Zumstein: Gute Geister verlassen diesen Ort. 2007, Acryl auf Leinwand, 100x100cm.
Pidi Zumstein: Argenitinischer Tango. Zeichnungen.
Die Leidenschaft von Pidi Zumstein ist der Argentinische Tango – und die Bande dessinée rund um die Figur des Pascal Siebenspiel. 2020 und 2021 sind drei Siebenspiel-Bände erschienen, zwei davon in Zusammenarbeit mit Marc Véron alias Norf.
Paris im Lockdown, das die Künstlerin Regula Weber ebenfalls an der Cité Internationale des Arts verbrachte: Was wäre ein treffenderes Thema für das Ausstellungsmotto Chaos & Zuversicht?
Regula Weber schreibt: "Paris steht still. Die Bistros, Restaurants, Theater und Museen geschlossen, maskentragende Menschen, die tagsüber durch die Strassen ziehen, ab achtzehn Uhr – wenn die Sperrstunde beginnt – herrscht gähnende Leere. Verwaist, manchmal unordentlich wirken die Bistros in Paris während des Lockdowns, wo sich im Innern die Tische und Stühle stapeln, die Fensterscheiben matt geworden sind und die Böden staubig. Für Monate sind sie zu Aufbewahrungsräumen verkommen - halbabstrakte Zwischenwelten, Abwesenheit von vertrautem Leben.
Mit stark verdünnter, schwarzer Ölfarbe male ich die Eindrücke der leeren Räume auf ein saugfähiges Aquarellpapier, wo jeder Pinselstrich sichtbar bleibt."
Regula Weber, Les Philosophes, 52 x 72 cm Öl auf Papier, 2021
Begegnung mit einer jungen Künstlerin: BØNE, mit bürgerlichem Namen Whitney Huber, stellt im Kulturort Höfli 7 erstmals ihre Werke aus. Sie kreiert leidenschaftlich Illustrationen, Ölbilder und Grafiken im Mangastil. Die Manga- und Anime-Welt habe sie von klein auf geprägt, schreibt BØNE. Deshalb sind ihre Werke vom japanischen Mangastil inspiriert, die sie auf ihre Weise interpretiert und anreichert, zum Beispiel mit Elementen aus technischen Zeichnungen, Strichcodes oder Bedienungsanleitungen. Besonders beeindruckend sind ihre Zeichnungsvideos, die sie unter anderem auf TikTok publiziert. Neben der Kunst macht BØNE auch Musik. Dabei schreibt sie gerne Neo Soul und R'n'B-Lieder. Ihre Musik untermalt sie mit Videos, welche sie im zusammearbeit mit Philipp Thalmann produziert.
Musik von BØNE
Video in separatem Fenster öffnen...
Drei Collagen von BØNE.
Noch vor der Corona-Epidemie hatten die Künstlerinnen Ursula Knapp und Katja Scheffer mit Unterstützung von Andrea Morgenthaler eine Schaffhauser Musikmeile geplant. Sie wollten öde Betonfassaden in der Stadt mit auf Papier gemalten und wieder entfernbaren Musikerporträts beleben und diese Orte anschliessend "bespielen".
Sie erhielten einen Förderbeitrag der Stadt und machten sich ans Werk. Doch dann kam Corona - und es kamen Bedenken und allerlei Hindernisse der Behörden. Die unterdessen entstandenen, rund 30 Proträts finden während der Herbstausstellung eine temporäre Heimat in einem eigenen Raum in der Scheune des Kulturorts Höfli 7 - in der Hoffnung, dass sie anschliessend doch noch ihre ursprünglich angedachten Ausstellungswände in der Stadt beleben können.
Update: Die Hoffnung erfüllte sich, und die Musikmeile wurde 2022 in der Stadt realisiert.
Impressionen dazu gibt es hier:
https://www.die-taste.ch/projekte-aktionen/musikmeile-sh
Website Ursula Knapp
Website Katja Scheffer
"Plädoyer für die Kunst" heisst der Untertitel zu einer Musik- und Video-Produktion von Katka Räber-Schneider (Text), Ingala Fortagne (Stimme), Nadia Belneeva (Klavier) und Jan Tomáš Räber (Video). Der Titel lautet lautet: Corona Haikus. Deren 600 hat die Autorin in der ČSSR ("die es so nicht mehr gibt") geborene, seit in der Schweiz lebende und in vielen Ländern vernetzte Autorin während der Corona-Zeit geschrieben. Sechs davon werden mit der Video-Produktion im Kulturort Höfli 7 als Videos zu sehen und zu hören sein. Und viele weitere wird die Autorin an der Vernissage (Kurzauftritt) und an der Finissage (Lesung) dem Publikum vorstellen.
Website Corona-Haikus
Website Katka Räber-Schneider
Der in den Niederlanden lebende Schweizer Künstler Hanz Daniel war mit einer Ausstellung in einem Garten der ursprüngliche Ideengeber für die Herbstausstellungen im Kulturort Höfli 7. Sein 2019 ausgestellter "Helebardier" dient 2021 beim Schaffhauser Sommertheaterin der Rolle des Don Quixote als Türwächter. Hanz Daniel arbeitet mit Materialen aus seiner direkten Umgebung - zum Beispiel alte Eisenwaren wie Schrauben, Nägel, Werkzeuge, Besteck.
Hanz Daniel: Chaos & Zuversicht. Metall. 2021.
Zum Titel "Chaos & Zuversicht" bringt Hanz Daniel eine Weltkugel mit. Er schreibt dazu:
"ich vermisse das nomadenhafte meiner existenz / und die daraus resultierende unruhe / ich muss immer wieder materialisieren / das unbeherrschbare totemistisch beschwören // am ende… / ich meinte eigentlich / dass die natur das ganze schliesslich übersteigt / du machst davon / dass unsere elektromechanische arroganz alles übersteigt / das ist auch wahr, vielleicht besser."
Die Bildhauerin Franziska Dubach hat 2021 ihr Atelier im Kulturort Höfli 7 eingerichtet. Informationen zur Künstlerin sind auf der Atelier-Seite zu finden.
Thomas Tito Greuter hat während der Corona- und Lockdown-Zeit in seinem Atelier im Kulturort Höfli 7 eine eigene Sgraffito-Technik mit Lehmverputz entwickelt. Einige erste Ergebnisse werden in der Ausstellung präsentiert, ihnen gegenüber gestellt drei neue abstrakte Fotografien als Beispiele der künstlerischen Haupttätigkeit. Während die Sgraffito-Technik erstmals ausgestellt wird, zeigte der visuelle Gestalter seine Fotos seit dem Jahr 2015 regelmässig in der Öffentlichkeit (Schaffhausen, Stein am Rhein, Thayngen, Büsingen, Bern, PhotoSchweiz Oerlikon).
Weitere Informationen sind auf seiner Atelier-Seite und auf seiner Website zu finden.
Samel Sabani reflektiert in seinen Bildern, die im ehemaligen Stall des Kulturorts Höfli 7 entstehen, individuelle und gesellschaftliche Themen. Weitere Informationen sind auf seiner Atelier-Seite zu finden.
An der Vernissage Freitag, 10. September und am Samstag, 11. September jeweils 19 bis 21 Uhr weiht das Jazz-Duo Raske / Bossart die "Musikmeile in der Scheune" ein.
Seit vier Jahren setzen sich der Trompeter Beat Bossart (Trompete / Flügelhorn) und der Pianist Stefan Raske mit der Musik im Duo auseinander. Anfänglich dienten ihnen gängige Jazz-Standards als Basis für ihre musikalische Entdeckungsreise. Ihr Zusammenspiel zeichnet sich durch eine spannende Eigendynamik aus, Fragmente und Motive werden entwickelt und verschmelzen zu einem eigenen Sound. Die harmonischen und melodischen Wege der beiden vereinen sich, die klassischen Standards werden eigenwillig interpretiert und weichen zusehends Eigenkompositionen.
Derzeit arbeiten die beiden an ihrem ersten Album, das noch dieses Jahr erscheinen soll.
Das Jazz-Duo Raske-Bossart spielte am Vernissagen-Wochenende in der "Musikmeile in der Scheune".
Am Sonntag, 12. September 2021, 11:30 Uhr, interpretiert Gérard Plouze französische Chansons aus den 50er bis 70er Jahren. Die zusammen mit Jaqueline Wendle produzierte CD mit Klassikern von Brassens, Moustaki, Brel und weiteren ist sogar im Museum Espace Brassens im südfranzösischen Sète archiviert. Seine Stimme "aussi délicate que l'accompagnement" (Zitat Brassens-Website www.aupresdesonarbre.com) war im Kultuort Höfli 7 solo zu hören.
Gérard Plouze singt "La chasse aux papillons" von Brassens (Ausschnitt)
Gérard Plouze. (Bild Marco Fontana)
Am Sonntag, 19. September, 11:30 Uhr spielt das Trio Aman Aman türkische, arabische, spanische und sephardische Lieder und Melodien, Cantigas aus dem Mittelalter sowie eigene Kompositionen. Das Ensemble besteht aus Anka Hirsch (Cello), Araceli Fernández González (Gesang) und Marliese Glück (Darbukka).
Trio Aman Aman in der Kulturkirche St.Morus in Giessen, 24.5.2021